ESS Kempfle beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

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ESS Kempfle hatte für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro gerechnet. Nun hat die Photovoltaik-Firmengruppe aus Leipheim in Bayerisch-Schwaben die Prognose  auf 20 Millionen Euro reduziert – und beim zuständigen Amtsgericht in Günzburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung eingereicht.

Als Grund für den drastischen Umsatzrückgang nennt das Unternehmen vor allem die massiv gestiegene Konkurrenz durch andere Gewerke; namentlich Dachdecker, Elektriker und Gerüstbauer. Die Fixkosten, darunter Leasingraten für Fahrzeuge und Werkzeuge sowie Bürotechnik und Büroflächen, könnten aber nicht entsprechend schnell reduziert werden.

In einer ersten Restrukturierungsrunde hat der Mittelständler bereits im Frühjahr 60 der vormals 200 Vollzeitstellen gestrichen. Zudem verhandelt ESS Kempfle nach eigenen Angaben derzeit mit einem Photovoltaik-Produkthersteller über einen Einstieg. Der potenzielle Partner suche über Firmen wie den schwäbischen Solarteur den direkten Kontakt zu Endkunden. „Wir sind mitten in den Verhandlungen“, sagt Firmenchef Wolfgang Kempfle. Eine mündliche Zusage liege bereits vor. Auch die Banken stünden dem Vorhaben positiv gegenüber.

Unter dem Schutzschirm in Eigenverwaltung übernimmt der Staat drei Monate lang die Löhne und Gehälter. Zudem würde ESS Kempfle von einem Schuldenschnitt profitieren. So könnten vermutlich die meisten Arbeitsplätze erhalten werden, teilt das Unternehmen mit. ESS Kempfle will möglichst alle Kunden, die aktuell einen Auftrag platziert haben, bedienen. „Alles, was dem positiven Geschäftsbetrieb des Unternehmens dient, wird vorrangig behandelt“, so Wolfgang Kempfle.

 

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